Schule am Ellerbach

Schule mit dem FSP L Bad Kreuznach

Archiv für Februar, 2009

Auschwitz Gedenktag

Dienstag 24. Februar 2009 von admin

Seit dem Jahr 2003 findet an unserer Schule jährlich am 27. Januar eine Ge­denkveranstaltung für die Opfer des Holocaust statt. Der Landtagsabgeord­nete Carsten Pörksen, informiert die Schülerinnen und Schüler der 8. – 10. Klassen nicht nur über die Verbre­chen, die in Auschwitz und anderen großen Konzentrationslagern passierten, sondern weist ausdrücklich auch auf die Verbrechen, die in der Region vor­kamen. Die Schülerinnen und Schüler ha­ben anschließend die Möglichkeit, Fragen zu stellen, mit dem Abgeordneten gerade auch über die Bedeutung dieses Gedenktages für die heutige Zeit zu diskutieren.

Ende des Schuljahres 2006 / 2007 wurden die Schüler und Lehrer, die an der Klassenfahrt nach Auschwitz teilgenommen haben, durch den Landtagsab­geordneten Herrn Pörksen eingeladen, um an diesem Gedenktag im Landtag ihre Prä­sentation zur Fahrt vorzustellen. Mit Bild- und Textbeiträgen und unter mu­sikalischer Begleitung hat diese Gruppe bereits an unserer Schule eine sehr eindrucks­volle Darstellung ihrer Eindrücke für ihre Mitschüler und Lehrer gezeigt.

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Lesen macht Spaß

Sonntag 22. Februar 2009 von admin

Lesekönig (Klassen 3 – 5)

Seit Beginn der 90er Jahre werden an unserer Schule in den Klassen 3 – 5 Leseköniginnen und Lesekönige gekrönt. Mit dem Ziel, die Kinder zum Le­sen zu motivieren aber auch eine Brücke zu schlagen,  zwischen Schule und Elternhaus, leihen sich die Kinder für ihr Lesevermögen entsprechende Bü­cher in der Schülerbücherei aus, lesen sie und üben besonders einen Text (Länge ca. 2 Minuten), den sie bei dem Wettbewerb vor Zuhörern aus ande­ren Klassen laut vorlesen. Ohne Rangordnung werden von einer Jury die drei besten Leser pro Klasse zum Lesekönig / zur Lesekönigin gewählt. Schüle­rinnen und Schüler, die noch erhebliche Probleme mit dem Lesen haben, werden dadurch zum Mitmachen motiviert, dass sie durchaus einen Sonder­preis für ihre Bemühungen erhalten können. Neben einer Urkunde bekom­men die Lesekönige noch einen Buchpreis.

Vorlesewettbewerb (Klasse 6)

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels schreibt jährlich für alle 6. Klassen einen bundesweiten Vorlesewettbewerb aus. Seit Mitte der 80er Jahre nehmen Schülerinnen und Schüler an diesem Wettbewerb teil.

Auf Schulebene werden in den 6. Jahrgangsstufen zunächst die Klassensie­ger ermittelt, anschließend der Schulsieger, der die Schule auf Kreisebene vertritt. Die Klassensieger bekommen jeweils eine Klassensiegerurkunde, der Schul­sieger eine Schulsiegerurkunde sowie einen Buchpreis und einen Büchergut­schein im Wert von 10,00 €.

Auf Kreisebene treten die Schulsieger der Förderschulen gegeneinander an. Dieser Wettbewerb findet in der Stadtbücherei statt, an der auch interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer anwesend sind. Die Teilnehmer bekommen auf jeden Fall eine Teilnehmerurkunde und einen Buchpreis, der Kreissieger eine Kreissiegerurkunde, ein Buch und einen Büchergutschein im Wert von 15,00€. In Absprache mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels findet seit 2004 an unserer Schule der Landesentscheid der Förderschulen aus Rheinland-Pfalz statt. Bis zum Jahr 2003 war der Kreisentscheid die letzte Ebene für die Förderschulen. Bundesweit gibt es auch nur 2 Länder, die auf dieser Ebene den Vorlesewettbewerb austragen. Schleswig-Holstein seit Ende der 90er Jahre, Rheinland-Pfalz eben seit 2004.

Alle Kreissieger aus dem Bundesland werden eingeladen und zeigen hier ihr Können. Drei Minuten müssen sie einen Wahltext vorlesen, zwei Minuten einen unbekannten Text. Eine Jury, zu der auch immer der Vorjahressieger gehört, entscheidet über den Landesmeister.

Bislang nahmen zwischen 15 und 18 Kreissieger aus Rheinland-Pfalz an dem Wettbewerb teil. Alle brachten entweder noch ihre Lehrer, Eltern, Ge­schwister oder Klassenkameraden mit. Die Gäste wurden von der Schüler­firma bewirtet.

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Lesemarathon (Klassen 7 – 10)

Zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien sind die Schülerinnen und Schüler dieser Klassenstufen aufgefordert, sich in der Bücherei Bücher aus­zu­leihen und entwe­der zu Hause oder auch in der Schule zu lesen. Alle, die es schaffen, wenigs­tens ein Buch in dieser Zeit zu lesen, erhalten eine Teil­nehmerur­kunde so­wie einen Buchpreis.  Die gelese­nen Bücher wer­den kurz vor Weih­nachten in ei­ner Aus­stellung zusam­menge­fasst. Im Durchschnitt sind es 40 Bü­cher, die so präsentiert werden können.

Lesenacht

Im Rahmen einer Schulübernachtung hat die Klasse 6a im November 2008  eine Lesenacht durchgeführt. Nach einem selbstgekochten Abendessen und einer Nachtwanderung haben die Schüler sich gegenseitig Texte aus ihren Lieblingsbüchern vorgelsesen.

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Schüler des Monats

Sonntag 22. Februar 2009 von admin

Gewalt in der Schule – dieser Satz hat auch nicht vor den Toren unserer Schule Halt gemacht, wir haben ihn in den unterschiedlichsten Ausprägun­gen erlebt und mit ganz unterschiedlichen Mitteln darauf reagiert

Der Gewalt wirksam begegnen heißt: die Schülerinnen und Schüler bei der Vorbeugung von Gewalt mit einzubeziehen. Die Einführung von Streit­schlichtung war ein Baustein, dem nachzukommen. Ein weiterer sind unsere „Schüler des Monats“.

In einer Gesamtkonferenz haben wir dieser Erkenntnis Rechnung getragen und beschlossen, Schüler, die sich, in welcher Form auch immer, für die Schulgemeinschaft einsetzen, in geeigneter Weise als Schüler des Monats  auszuzeichnen.

Folgende Schritte wurden unternommen, um den Beschluss umzusetzen:

1.    Bildung einer sechsköpfigen Jury, die sich aus je 3 Schülern und Leh­rern zusammensetzt

2.    Entwicklung von Stimmzetteln

3.    Information der Schülerinnen und Schüler über dieses Vorhaben

4.    Durchführung der ersten Wahl

5.    Auszeichnung der ersten Schülerin / dem ersten Schüler des Monats vor der Schulöffentlichkeit

„Wer wird es?“ „Wer wird Schülerin des Monats?“ „Wer wird der Schüler des Monats sein?“ Diese Frage wird seit der Einführung der Auszeichnung in regelmäßigen Abständen von den Schülerinnen und Schülern immer wieder gestellt.  In den Klassen, auf den Fluren und auch in den Pausen wird darüber diskutiert und überlegt, wer eine solche Auszeichnung „verdient“ hätte. Denn die Kriterien dafür sind den Schülerinnen und Schülern bekannt, sie wurden oft genug und immer wieder in den Klassen besprochen. Nicht das Aussehen oder die Markenkleidung stehen zur Wahl, sondern das Engage­ment, die Übernahme von Verantwortung für Mitschülerinnen und Mitschü­ler und damit für die Schulgemeinschaft.

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Die Auszeichnungen finden einmal im Vierteljahr vor der Schulöffentlich­keit statt. Gleichzeitig wird immer die Presse zu der Verleihung eingeladen und die Jury bemüht sich darum, eine öffentlich bekannte Person (Pfarrer, Redakteur, Schriftsteller, Politiker, etc.) zu gewinnen, die die Auszeichnung der Schülerinnen und Schüler vornimmt. So fanden in den letzten Jahren unter anderen der Oberbürgermeister, Landtagsabgeordnete und sogar eine echte Staatssekretärin den Weg in unsere Schule.

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Freiwilliges 10. Schuljahr / Hauptschulabschluss

Samstag 14. Februar 2009 von admin

Für leistungsstarke und leistungswillige Schüler gibt es an unserer Schule auch die Möglichkeit, ein freiwilliges 10. Schuljahr zu besuchen, mit dem Ziel einen Hauptschulabschluss (allgemeine Berufsreife) zu erreichen. In den letzten Jah­ren wurden diese Schüler bereits in der 9. Kasse zu einer Vor­laufsklasse zu­sammengefasst. Ebenso kommen Schüler aus den umliegenden Förderschu­len (Kirn, Schloßböckelheim und Windesheim) an unsere Schule, um den Hauptschulabschluss zu erhalten.

Die Entscheidung darüber, wer für die 10. Klasse zugelassen wird, richtet sich in erster Linie nach den Leistungen und dem Verhalten der Schüler und wird letztendlich von unserem Schulleiter getroffen.

Nach dem freiwilligen 10. Schuljahr beginnt die Berufschul­pflicht und wer bis dahin keine Ausbildungsstelle finden konnte, kommt in die Berufsfachschulklasse I, in der man sich in einem Berufsschwerpunkt (z.B. Haus­wirtschaft, Pflege, Holz oder Metall) weiterbilden kann.

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Besuche in Osthofen

Samstag 14. Februar 2009 von admin

„Jetzt weiß ich, dass das alles passiert ist!“ Dieser Satz ist eine Äußerung ei­ner Schülerin unserer Schule während des Informationsbesuches in der Ge­denkstätte Osthofen. Vorher habe sie das zwar auch gewusst, aber hier sei alles viel näher, viel anschaulicher, viel konkreter als die Informationen im Geschichtsbuch.

Osthofen, eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland, wurde we­nige Wochen nach Hitlers Machtergreifung eingerichtet. Seine Aufgabe: Menschen, die sich, wie auch immer, gegen Hitler und sein Regime gestellt haben, Menschen, die in anderen politischen Parteien waren, die Gewerk­schafter waren, die sich in der Kirche engagiert hatten, kurz: alle Gegner der Regierung, wurden verhaftet, „verhört“ und im Konzentrationslager inter­niert, um dort „umerzogen“ zu werden.

Hier wird nachvollziehbar, für welche „Vergehen“ Menschen verhaftet wur­den; so z. B. für eine Äußerung gegen die Hitler-Regierung bei einem Glas Bier in der Kneipe oder für ein „Heil Quetschekuchen“ als Begrüßung beim Bäcker.

Seit Anbeginn der Einrichtung der Gedenkstätte im Jahr 1996 fahren Schul­klassenunserer Schule  zu einem Informationsbesuch dorthin. In den ersten Jahren wurden sie von dem ehemaligen Osthofen -Häftling Philipp Wahl begleitet, der den Klassen anschaulich seine eigene Situation im Lager beschrieb.

Osthofen – kein Arbeitslager, kein Vernichtungslager, aber der erste Schritt zu dem, was in Auschwitz endete.

Osthofen – eine Erinnerung für die Zukunft. „Jetzt habe ich das alles gesehen und weiß, dass es das wirklich gab“, resümiert ein Schüler nach dem Besuch. „Heute kann mir niemand mehr kommen und sagen, dass das alles eine Er­findung gewesen sei.“ Und auch gerade gegenüber Neonazis könne er sich besser mit den neu gewonnenen Erkenntnissen behaupten.

(Reiner Engelmann)

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Pausenverkauf

Samstag 14. Februar 2009 von admin

Seit 2001 haben wir an unserer Schule die Schülerfirma „Pausenverkauf“. Auf Initiative von Herr Eibes erarbeitete seine damalige Klasse Grund­sätze und Ziele der Schülerfirma. Hauptaufgabe ist die Bereitstellung von ge­sunden, schülergerechten, als auch kostengünstigen Nahrungsmitteln für die großen Pausen. Gleichzeitig sollen die beteiligten Schüler erste Einblicke in Preisgestaltung (Rechnen) und in die Arbeitsvorgänge der Vorbereitung von Lebensmitteln (Arbeitslehre) erhalten.

Erzielte Einnahmen werden prozentual auf die beteiligte Klasse, die Schule und in eine zu bildende Rücklage (für Reparaturen und Neuanschaffungen von Geräten der Schülerfirma) aufgeteilt. So konnte im Jahr 2011 der gesamte Pausenverkaufsraum im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts renoviert werden. Der Gewinn der Schule wird  für An­schaffungen für Freizeitangebote (die allen Schülern zu Gute kommen), der Ge­winn der Klasse  für klassenin­terne Veranstaltungen (Klassenfahr­ten, Grillfeste, usw.) verwendet.

Zur Organisation:

Grundsätzlich betreibt immer eine 8. Klasse die Schülerfirma. Ein Dienst­plan regelt täglich den wechselnden Einsatz von 2 Schülern, die in der 2. Stunden die vorbereitenden Arbeiten (Aufbacken und Belegen von Brezeln und Brötchen, Vorbereitung des Verkaufsraumes, Führen der Verbrauchs­listen, Abrechnungen, Erstellen von Bedarfslis­ten; ….) erledigen. Der Pau­senverkauf fin­det nur in den 2 großen Pausen statt. Der Raum muss ab­schlie­ßend auch durch die Schüler gereinigt werden.

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Im Unterricht werden In­halte und Probleme mit der Gesamt­klasse besprochen und aufgearbeitet. Die Schülerfirma stellt an die Schüler hohe Anforderungen. Neben der selb­ständigen Arbeit mit Lebensmitteln müssen die Schüler während der Ver­kaufsphase sowohl selbst ein angemessenes Verkaufsverhalten einüben, als auch mit unangemessenen Verhaltensweisen der kaufenden Schüler umge­hen lernen. Zusätzlich wird der verantwortungsvolle Umgang mit dem Geld der Schülerfirma eingeübt. Dabei muss die Gemeinschaft auch mit negativen Erfahrungen (Fehlen von Geld durch mangelnde Rechenleistungen und auch Veruntreuung) umgehen lernen. Dadurch können auch erzieherische Aus­wirkungen innerhalb der Klasse (z.B. Verantwortung übernehmen) einge­lei­tet werden. Der Einkauf der benötigten Waren wird durch den betreuenden Klassenleh­rer und die Schülern gewährleistet.

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Betriebspraktikum und Praxistage

Samstag 14. Februar 2009 von admin

Alle Schüler der 7. Klassen bestreiten jeweils in dem zweiten Schulhalbjahr ein zweiwöchiges Betriebspraktikum. Die Vorbereitung findet fächerüber­greifend zuvor im Unterricht statt und auch die Eltern werden an einem El­ternabend über die Rahmenbedingungen des Praktikums informiert. Dabei sind die Schüler aufgefordert sich selbständig um einen Arbeitsplatz zu be­mühen, um anschließend erste Einblicke in die Arbeitswelt zu erhalten. Die Betreuung der Schüler erfolgt durch Ansprechpartner in der Praktikumstelle, die Lehrer aus dem Bereich Arbeitslehre und durch die Klassenlehrer. Die Schüler müssen ihre Erfahrungen in ausführlichen Praktikumsmappen auf­schreiben. In Abschlussgesprächen mit den Schülern, den Anleitern der Aus­bildungsstelle und den Lehrern werden die Ergebnisse der Praktika aus­ge­wertet.

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Seit 1999 werden Pra­xistage für die neunten Klassen in der Handwerkskammer Bad Kreuznach (HwK) durchgeführt. Innerhalb von zwei Wo­chen lernen die Schülerin­nen und Schüler verschiedene Arbeits­techni­ken in mehreren Hand­werksbe­rufen ken­nen. Ge­meinsam mit ih­ren Lehrern arbeiten sie in den Werk­stätten unter Anleitung er­fahrener Meister. Dabei ha­ben sie Kontakt zu Auszubil­denden und die Möglichkeit mit ihnen ins Ge­spräch zu kommen und einiges über die Arbeitswelt zu erfahren

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Mittlerweile sind die Pra­xistage zu einem festen Be­standteil der Berufsvor­be­reitung im Rahmen des Ar­beitsleh­reunterrichts ge­worden. Eine gemein­same fun­dierte und intensive Vorbereitung der Meis­ter und der Arbeitsleh­relehrer führten dazu, dass bisher viele interes­sante Projekte durchge­führt werden konnten. Neben Einzelar­beiten wurden einige Ge­meinschaftsarbei­ten, wie Sitzbänke, Basketballständer, Spielhütte, Raumtei­ler, Tischfußball und vieles mehr für die Schule herge­stellt. Die Schüler ha­ben täglich vor Augen, was sie in den Praxistagen ge­fertigt haben und wer­den in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, das sie auch etwas leisten können. Mit den selbst hergestellten Gegenständen gehen sie pfleglicher um und achten dar­auf, dass sie von anderen Schülern nicht zer­stört werden.

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Der außerschulische Lernort und die Möglichkeit Techniken zu erlernen, die in der Schule nicht möglich sind, haben einen hohen Motivationswert für un­sere Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus finden jährlich einige unserer Schüler einen überbetrieblichen Ausbildungsplatz in der HwK.

Insgesamt hat sich im Laufe der 14 Jahre eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen unserer Schule und der Handwerkskammer entwickelt. Die Pra­xistage bieten die Chance neben den regulären Betriebspraktika mehrere Handwerksberufe in kurzer Zeit kennen zu lernen. Aufgrund der angespann­ten Lage auf dem Ausbildungsmarkt bietet sich für unsere Schüler mit den Praxistagen eine gute Möglichkeit ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und sich für eine überbetriebliche Ausbildung in der HwK zu qualifi­zieren.

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Die Schüler der 10. Klasse unserer Schule machen noch vor den Herbstferien ein weiteres Betriebspraktikum. Dabei sollen sie sich um eine Prakti­kum­sstelle bemühen, in der es auch Ausbildungsplätze gibt.

Praxistag

Mit dem Beginn des Schuljahres 2007 / 2008 haben wir ein neues Projekt an unserer Schule eingerichtet. Nach den Herbstferien haben alle Schüler der 10. Klasse einen Praxistag. Das heißt, jeden Freitag gehen sie nicht in die Schule, sondern arbeiten in einem Ausbildungsbetrieb, um ihre Chancen auf einen Ausbildungsvertrag nach dem Erreichen des Hauptschulabschlusses an unserer Schule zu erhöhen. Diese Praxistage werden durch die Lehrer aus der Arbeitslehre begleitet und gemeinsam mit den Schülern und den Mitarbeitern in den Betrieben ausgewertet. Das Projekt Praxistag wird seit diesem Schuljahr nun auch den Schülern der 9. Klassenstufe angeboten. Die Schüler der Klassenstufe 8 nehmen deshalb nun an dem Angebot der HwK teil (s.o.).

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Eine Reise nach Auschwitz

Samstag 14. Februar 2009 von admin


Eine Reise nach Auschwitz

Zum dritten Mal waren Schülerinnen und Schüler der Schule am Ellerbach, Bad Kreuznach, zu einem Informationsbesuch der Gedenkstätte Auschwitz in Polen. Nach den Jahren 2006 und 2007 waren 16 Neuntklässler zusammen mit drei Lehrern (Nadja Geiß, Rüdiger Eibes, Reiner Engelmann) vom 20. bis 24. Oktober 2008 vor Ort, um sich über die nationalsozialistischen Verbrechen zu informieren. Einen Bericht und ein bewegendes Gedicht von der Reise finden sie hier.

Nach den Führungen durch das Stammlager und Auschwitz – Birkenau war die Arbeit im Archiv von Auschwitz ein weiterer Höhepunkt des Aufenthaltes. Von der jüdischen Kultusgemeinde Bad Kreuznach hatte die Gruppe eine Liste mit fünfzig Namen von Juden aus Bad Kreuznach, die in dieses Konzentrationslager deportiert worden waren. Die Aufzeichnungen, die die Schülerinnen und Schüler fanden, waren schockierend.

Beispiele:

Michel, Hugo
Er wurde mit dem Transport vom 3. 11. 1942, Transportnummer 40, nach Auschwitz deportiert.
Auszug aus dem Lagertagebuch:
Nach der Selektion der 1000 eingetroffenen jüdischen Männer Frauen und Kinder werden 269 Männer, die die Nummern 73219 bis 73487 erhalten, sowie 92 Frauen, die die Nummern 23625 bis 23716 erhalten, als Häftlinge ins Lager eingewiesen. Die übrigen 639 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Strauß, Werner
Werner Strauß ist 15 Jahre, als er am 3. 2. 1944 mit dem 67. Transport deportiert wird, in dem sich 1214 Männer, Frauen und Kinder befinden. Der Transport trifft am 6. Februar in Auschwitz ein. Werner Strauß ist einer von 166 Männern, die eine Nummer bekommen, ebenso 49 Frauen. Die übrigen 999 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Strauß, Caroline
Caroline Strauß war 84 Jahre, als sie am 3. 11. 1942 mit dem 40. Transport nach Auschwitz deportiert wurde. Der Zug kam am 6. November 1942 an. Wenn Caroline Strauß die Fahrt überlebt hat, wurde sie spätestens am Tag ihrer Ankunft zusammen mit weiteren 638 Menschen in den Gaskammern getötet.

Wichtig war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, noch einmal in Kleingruppen durch das Lager zu gehen, um die bisher erhaltenen Informationen zu vertiefen.
Sie sammelten Wörter und Bilder für das Unbeschreibliche, die dann später zu Bausteinen für die Präsentation über die Eindrücke der Fahrt in der Schule wurden.

Auschwitz
Wir waren in Auschwitz
Wir waren an diesem Ort
An dem man Vieles sehen kann
Der aber nicht zu
Begreifen ist.
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Gesehen haben wir das Lagertor
‚Arbeit macht frei‘
steht in Großbuchstaben darüber
für die Gefangenen der
Weg in einen qualvollen Tod
Gesehen haben wir die Baracken,
die Blocks,
in denen die Menschen eingepfercht waren,
den Appellplatz,
menschenleer,
zu jener Zeit aber der Ort
zum Antreten, zum
Durchzählen, zweimal täglich,
der Galgen in Sichtweite,
Hinrichtungsstätte für
Zwölf Häftlinge gleichzeitig.
Die Erschießungswand zwischen
Block zehn und elf
Heute geschmückt mit
Kerzen und Blumen
Damals durchtränkt mit
Blut.
Gesehen haben wir
– in Vitrinen hinter Glas –
Brillen,
Einen Brillenberg,
Jede Brille hatte
Seinen Träger,
einen Menschen,
der hier für immer seine
Augen verschloss.
Es gab einen Raum, der
Angefüllt war mit
Töpfen, Schüsseln, Krügen, Kannen,
mitgenommen aus der Heimat,
um irgendwo,
wo auch immer
so wurde es versprochen
ein neues Leben zu beginnen.
Zahnbürsten, Kleiderbürsten, Schuhbürsten,
Rasierpinsel,
mitgeführt nur für den einen Zweck,
für den sie bestimmt waren,
heute
in Vitrinen
vieltausendfache Beweisstücke für
Lügen.
Koffer,
Koffer mit Namen,
Koffer mit Geburtsdaten und Nummern,
Koffer,
gedacht für Reisen,
in den Urlaub vielleicht,
mit der ganzen Familie,
oder für den Besuch bei
Verwandten oder Freunden,
nicht aber für die letzte Reise.
Schuhe,
Schuhberge,
Schuhe zum Tanzen,
Schuhe für Feste,
Schuhe für den Besuch im Theater,
Schuhe zum Laufen,
Schuhe zum Arbeiten,
Schuhe,
passend zum Abendkleid
oder
zum Anzug,
nicht aber für den letzten Weg.
Kinderschuhe schließlich,
Kinderschuhe,
gedacht und gemacht für Kinderfüße, zum
Laufenlernen, zum
Spielen, zum
Springen, zum
Tollen und Toben, nicht
Aber fürs Gas.
Die Zyankalidosen,
heute leer und hinter Glas,
damals gefüllt für
das Unvorstellbare und
doch Geschehene,
Vieles haben wir gesehen.
Verschlossen blieb unseren Augen aber
Die Angst der Häftlinge,
ihre Verzweiflung,
ihre stummen Schreie,
ihre Tränen.
Die konnten wir
– vielleicht-
ahnen.
Und wenn uns heute jemand sagt,
das seien doch alles Übertreibungen,
in Auschwitz wurde niemand vergast
oder erschossen oder
medizinische Versuche seien reine
Gräuelmärchen
Wenn das heute jemand behauptet,
dann werden wir uns entschlossen
dagegen stellen und darauf hoffen,
dass wir nicht allein sind,
damit wir uns nicht
noch einmal begegnen
in überfüllten Waggons oder
hinter Stacheldraht
im gestreiften Kleid.

Zigeunerkinder
Sogenannte Rassenforscher bezeichneten Sinti- und Romakinder als nicht erziehbare Bastarde, als Schädlinge und Versager. Wegen der Reinhaltung des deutschen Blutes forderten sie, die Zigeunerfrage endgültig zu lösen.
Durch eine gesetzliche Regelung wurden Sinti- und Romakinder, manchmal zusammen mit ihren Familien, nach Auschwitz deportiert. Viele dieser Kinder wurden für medizinische Versuche von Dr. Mengele ausgewählt, gequält, misshandelt und getötet.

Leichen- und Brotwagen
Häftlinge hatten den Auftrag, morgens mit diesem Wagen durch das Lager Auschwitz – Birkenau zu fahren, um darauf alle Toten einzusammeln.

Anschließend wurde dieser gleiche Wagen mit Brot beladen und in den einzelnen Baracken verteilt.

Eine Konsequenz, die die Menschen aus der Hitler-Diktatur zogen, war die Verabschiedung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ vom 10. Dezember 1948.

Besonders dem Artikel 1 schenkten die Schülerinnen und Schüler durch das, was sie gesehen haben, besondere Aufmerksamkeit. Aber, und darin waren sich alle einig: Die Menschenrechte müssen bekannt sein, damit sie wirken.

Artikel 1:

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Wissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Reiner Engelmann

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